Ganz klassisch grillen, das kann doch jeder, oder? Dabei gibt es noch andere Grillmethoden, die euch das ultimative Grillerlebnis bieten können.  

Direkte Grillmethode

Die direkte Grillmethode ist wohl die, die wir alle am meisten nutzen. Das Grillgut gart hierbei einfach direkt über der Hitzequelle, was dem Braten sehr ähnlich ist. Wenn ihr einen Holzkohlegrill nutzt, sollte die Grillkohle gleichmäßig verteilt sein, um auch eine gleichmäßige Hitze zu erzeugen.  Durch die hohen Temperaturen von bis zu 250 °C und mehr eignen sich Kurzgebratenes, wie dünne Steakscheiben, und Grillwürstchen. Das Fleisch wird scharf angebraten und erhält eine aromatische Kruste. Alternativ könnt ihr euer Fleisch in Grillschalen garen und aus dem austretenden Saft eine leckere Soße herstellen. Die Schale hat den Vorteil, dass der Saft nicht auf die Glut tropft und gesundheitsschädlicher Rauch entsteht. Verwendet dabei im Idealfall Edelstahl-Schalen und verzichtet auf Aluminium.

Indirekte Grillmethode

Anders als bei der direkten Grillmethode gart das Grillgut bei der indirekten Grillmethode nicht direkt über der Hitzequelle. Dazu eignet sich besonders ein Kugel– oder Gasgrill. Beim Holzkohlegrill wird die Grillkohle entweder auf einer Seite oder in Brennkammern verteilt. Das Fleisch legt ihr dort hin, wo keine Grillkohle liegt. Darunter stellt ihr am Besten eine mit etwas Wasser gefüllte Aluminiumschale, die das abtropfende Fett auffängt. Da die Temperaturen nicht so hoch sind wie beim direkten Grillen, gart das Fleisch langsamer. Es eignen sich deshalb dicke Fleischstücke, ganze Hähnchen, Fische und Braten. Wichtig dabei ist, dass der Deckel geschlossen wird, damit sich eine gleichmäßige Wärme wie im Backofen entwickelt. So könnt ihr auch das ganze Jahr im Garten einen Sonntagsbraten zubereiten, ohne die Küche noch zusätzlich aufzuheizen.

Smoken

Smoken gehört zum klassisch amerikanischen Barbecue einfach dazu. Dazu braucht ihr einen Smoker, der seitlich eine Feuerbox oder eine eingebaute Wasserschale enthält, welche eine konstante und gleichmäßige Hitze gewährleistet. In dieser Box verbrennt das Holz. Je nach Geschmack könnt ihr Frucht– oder Nusshölzer, wie Wildkirsche oder Walnuss, verwenden. Die heiße, rauchige Luft gelangt in die Garkammer, wo sie eine Temperatur bis höchstens 120 °C erzeugt. Durch die niedrigen Temperaturen werden große Fleischstücke langsam geschmort und erhalten das typische Raucharoma. Ganz klassisch nehmen die Meisten gerne Rinderbrust. Das Bindegewebe im Fleisch wird nach und nach in Gelatine umgewandelt und wird so sehr zart und saftig.  Ebenfalls sind andere große Fleisch- und Fischstücke zu empfehlen. Je nachdem wie groß das Stück ist, kann der Vorgang jedoch mehrere Stunden benötigen.

Minio Ring-Grillmethode

Die Minion Ring-Grillmethode ist eine ausgeklügelte Technik, um auf einem Holzkohlegrill eine gleichmäßige Hitze über einen langen Zeitraum hinweg zu halten. Dabei werden Grillbriketts ringförmig angeordnet, was zu einer konstanten und langanhaltenden Glut führt. Diese Methode eignet sich besonders für Schmorgerichte und langsam gegartes Fleisch.

Räuchern

Räuchern und Smoken sind recht ähnliche Vorgänge. Daher unterscheiden die meisten Deutsche diese umgangssprachlich nicht. Jedoch geht es beim Räuchern im Grunde nicht um das Garen von Grillgut wie beim Smoken, sondern um die Konservierung und Aromatisierung von Lebensmitteln. Es werden drei Arten des Räucherns unterschieden: Heißräuchern (50 bis 85 °C), Warmräuchern (25 bis 50 °C) und Kalträuchern (15 bis 25 °C).

Niedrige Temperaturen beim Räuchern können Wurst, Käse und Fisch lange haltbar machen, sind aber für das Grillen nicht geeignet. Das Heißräuchern jedoch ist weniger zur Konservierung als zum frischen Verzehr der Lebensmittel gedacht und eignet sich deshalb noch gut als Grillmethode. Insgesamt ist das gebildete Raucharoma im Fleisch oder Fisch noch intensiver als beim Smoken. Da der Vorgang den Lebensmitteln mehr Feuchtigkeit entzieht, empfiehlt es sich, eine Aluminiumschale mit Wasser in den Ofen zu geben.

Plank Grilling: Raucharoma vom Feinsten

Beim Plank Grilling wird das Grillgut auf einem Holzbrett zubereitet, wodurch ein köstliches Raucharoma entsteht. Je nach Holzart sorgt das Grillen auf einem Holzbrett für ein intensives Geschmackserlebnis. Diese Methode eignet sich besonders für Fisch, Fleisch und Gemüse.

Caveman-Grillmethode: Zurück zu den Wurzeln des Grillens

Die Caveman-Grillmethode ist etwas für Puristen, die das Grillen auf das Wesentliche reduzieren möchten. Dabei wird das Fleisch direkt in die heiße Glut gegeben, was zu einer tollen Kruste und intensiven Röstaromen führt. Diese Methode erfordert zwar etwas Vorbereitung, belohnt jedoch mit einzigartigem Geschmackserlebnis.

Rückwärtsgrillen: Perfekte Steaks garantiert

Beim Rückwärtsgrillen wird die Reihenfolge des Grillens umgekehrt. Zuerst wird das Fleisch bei niedrigen Temperaturen langsam auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht, bevor es kurz bei hoher Hitze angebraten wird. Dadurch entsteht ein perfektes Steak mit zarter Textur und saftigem Kern.

Sous Vide Grillen: Französische Spitzenküche auf dem Grill

Die Sous Vide Grillmethode, ursprünglich in Frankreich entwickelt, garantiert ein perfektes Gargut durch die Zubereitung unter Vakuum. Das Fleisch wird in Plastikbeutel vakuumiert und präzise temperiert gegart, wodurch der volle Geschmack und die Saftigkeit erhalten bleiben. Diese Methode eignet sich besonders für hochwertiges Fleisch und bietet ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.

Welche Grillmethode für mich?

Für welche Grillmethode ihr euch entscheidet, hängt von eurem Grillgut, von der Art eures Grills und letztendlich von eurem Geschmack ab. Mit einem herkömmlichen Holzkohlegrill könnt ihr aber definitiv viel ausprobieren. Wenn ihr den rauchigen Geschmack mögt, gebt einfach Räucherholz mit in den Grill.