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Das leicht verderbliche Grillfleisch soll bis zum Gebrauch möglichst auch frisch bleiben. Durch richtiges Lagern und Verpacken sollte das kein Problem sein.

Grillfleisch richtig lagern

Wenn ihr euer Fleisch richtig lagert, wird es auch lange haltbar bleiben. Fleisch ist kein steriles Lebensmittel. An der Oberfläche befinden sich Keime, die sich am besten bei wärmeren Temperaturen ab 10 °C vermehren. Je größer die Oberfläche, also je kleiner die Fleischstücke sind, desto schneller können sich Bakterien ansiedeln und das Fleisch verderben. Um die Vermehrung so gering wie möglich zu halten, wird eine Lagerung bei 4 bis 7 °C im Kühlschrank in einem verschließbaren lebensmittelgeeigneten Behälter empfohlen. Die Platte über dem Gemüsefach ist dafür am besten geeignet.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, das Verbrauchsdatum für rohes Fleisch auf keinen Fall zu überschreiten. Hackfleisch sollte sogar noch am gleichen Tag des Einkaufs verarbeitet werden. Rohe Steaks dürfen drei bis vier Tage im Kühlschrank gelagert werden, Geflügelfleisch ein bis zwei Tage.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das rohe Fleisch auf Vorrat einzufrieren. Bei Temperaturen von -18 °C im Tiefkühlfach kann Schweinefleisch bis zu acht Monate und Rindfleisch bis zu 12 Monate lang gelagert werden. Das Fleisch sollte dann langsam im Kühlschrank aufgetaut und die entstandene Flüssigkeit weggeschüttet werden. Denn Bakterien überleben auch diese eisigen Temperaturen und könnten sich sonst zu schnell vermehren.

Grillfleisch vakuumieren

Grillfleisch luftdicht zu verpacken bringt mit einem kleinen Aufwand mehrere Vorteile mit sich. Ein großer Vorteil ist die längere Haltbarkeit. Durch den Entzug von Sauerstoff haben Bakterien weniger Chancen sich zu vermehren. Auch hier gilt aber, dass größere Fleischstücke länger haltbar sind. Ein ganzer Rinderbraten wird vakuum verpackt bis zu vier Wochen haltbar sein, während ein Steak bis zu 14 Tage frisch bleibt. Ein Schweinesteak bleibt bis zu zehn Tagen haltbar aufgrund des höheren Fettgehaltes.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr eure Steaks mariniert verpacken könnt. Wenn ihr also für eine Grillparty wieder einmal zu viel eingekauft habt, könnt ihr eure bereits eingelegten Fleischstücke ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren, oder auch bis zum nächsten Grillen einfrieren. Das Fleisch kann schön durchziehen und trocknet nicht aus.

Damit möglichst wenige Keime in die Verpackung gelangen, muss aber penibel auf die Hygiene geachtet werden. Ansonsten ist eine längere Haltbarkeit nicht möglich. Arbeitet immer mit gewaschenen Händen und einer sauberen Arbeitsfläche. Vakuumiert das Fleisch so frisch wie möglich und unterbrecht die Kühlung nicht. 

Grillfleisch abhängen

Fleisch ist nie unmittelbar nach dem Schlachten genießbar. Gerade Rindfleisch würde viel zu zäh sein, um es zu verzehren. Deshalb wird das Fleisch für einige Tage bis Wochen abgehängt. In dieser Zeit machen Enzyme das Gewebe lockerer. Aber auch für den Hausgebrauch könnt ihr die Variante des Abhängens als Vorbereitung zum Grillen nutzen, nämlich zur Herstellung eines Dry Aged Steaks.

Dry Aged Beef ist ein am tierischen Knochen abgehangenes Fleischstück, das sehr zart ist und ein buttrig-nussiges Aroma besitzt. Es ist das perfekte Grillfleisch für Goumets. Dry Aged Beef ist dementsprechend auch sehr teuer. Ihr könnt es aber auch zu Haus selbst herstellen. Zum Abhängen eignen sich Rib Eye Steaks, Entrecôte, Rumpsteaks, aber auch Lammkoteletts.

Habt ihr ein gutes Stück Grillfleisch mit Knochen gefunden, könnt ihr es in einer Reifekammer abhängen. Eine andere Möglichkeit wäre aber die Nutzung spezieller Beutel mit einem Vakuumiergerät. Nach vier Wochen bei nicht mehr als 3 °C ist das Fleisch fertig abgehangen und kann auf den Grill.