Startseite » Grillarten » Die Geschichte des Grillens: Von der Feuerstelle zum Elektrogrill

 

„Wer hat’s erfunden?“ Nein, diesmal waren es nicht die Schweizer. Die Geschichte des Grillens umspannt tatsächlich den ganzen Erdball und die komplette Geschichte der Menschheit.

Vom offenen Feuer zum Grillrost

Die Geschichte des Grillens ist fast so alt, wie die Menschheit selbst. Rund 32.000 Jahre ist es her, dass der Mensch das Feuer entdeckte. Seither rösten wir Nahrungsmittel über offener Flamme, um sie genießbar zu machen. Damit gehört das Grillen wohl zu den ältesten Zubereitungsformen, denn es benötigt keinerlei Kochgeschirr.

Dabei entwickelten sich weltweit ganz unterschiedliche Arten des Grillens. In Südamerika zum Beispiel spannten die Ureinwohner ganze Tiere aufgeklappt über die Feuerstelle. Durch Asterix und Obelix haben wir die Vorstellung, dass unsere europäischen Vorfahren meist Tiere auf dem Spieß brieten. Jedoch ist belegt, dass die Römer bereits einen Grillrost verwendeten. Denn unser deutsches Wort „grillen“ stammt vom lateinischen craticulum ab, was mit „kleiner Rost“ übersetzt wird.

Geschichte des Grillens ohne Bratwurst undenkbar

Von der antiken Kultur am Mittelmeer weiß man auch, dass sie bereits Bratwürste kannten. Die moderne Variante des Grillklassikers entstand jedoch im Spätmittelalter. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung einer Bratwurst findet sich in einer Abschrift des Jungfrauenklosters in Arnstadt/Thüringen aus dem Jahre 1404.

Doch auch die Bayern haben schon früh den Grundstock für ihre Bratwurst-Tradition und damit für die Geschichte des Grillens gelegt. Das sogenannte „Nürnberger Bratwurstglöcklein“ wird sogar noch eher schriftlich erwähnt. Kein Wunder also, dass die Bezeichnungen „Nürnberger Bratwurst“ und „Thüringer Rostbratwurst“ heute als geschützte geografische Angaben eingetragen sind und unter dem Schutz der EU-Kommission stehen.

Modernes Grillen

Man könnte meinen, dass auch das Grillen in Deutschland schon seit dem Mittelalter so beliebt ist – aber der Schein trügt. Fleisch stand früher nur den Privilegierten zur Verfügung. Außerdem tropft beim Grillen kostbares Fett ins Feuer und wird damit verschwendet. Daher ist nicht anzunehmen, dass die Geschichte des Grillens so kontinuierlich ist.

Der massentaugliche Erfolg des Grills ist eine noch recht moderne Erscheinung. Wie so viele Trends schwappte das Barbecue aus den USA zu uns herüber. Dort erfand George Stephen 1951 den Kugelgrill und gründete die heute noch gefragte Firma Weber. Das Neue an Stephens Erfindung: Der Grill war nicht mehr fest gemauert, wie bisher üblich, sondern transportabel. Außerdem erlaubte der Deckel indirektes Grillen und ermöglichte somit ein ganz neues Geschmackserlebnis.

Deutschland, das Land der Grillfans

Amerikanische GIs brachten den Grill schließlich mit nach Deutschland, wo er den Nerv der Zeit traf. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit trat der Grill auch hierzulande seinen Siegeszug an. Ein deutscher Sommer ohne Grillen war fortan praktisch undenkbar.

Später folgten ihm immer ausgefallenere Modelle in allen möglichen Preisspannen. Heutzutage sind neben dem Holzkohlegrill auch Gas- oder Elektrogrills sehr gefragt. Ein Ende der Geschichte des Grillens ist damit auf jeden Fall noch lange nicht in Sicht.